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1056 - Verleihung des Marktrechts
an Nürnberg

 

Hauptmarkt

 

Kaiser Heinrich III verlieh Nürnberg 1056 das Marktrecht. Markt war schon in ältester Zeit die Keimzelle zur Entwicklung einer Stadt. Der Markt wurde vom König beschützt, der das Schutzrecht besaß.

Er ließ schon in früher Zeit auf dem Markt ein Zeichen aufstellen, ein Kreuz, zum Zeichen, dass das Christentum Ursprung aller weltlichen und staatlichen Ordnung war. An dem Querbalken des Kreuzes hing das Schwert des Königs zur Warnung, dass Ordnungsstörer hart bestraft wurden. Am anderen Balken hing oft ein Handschuh, Symbol für Recht und Kampf. Aus diesem Rechtssymbol hat sich in Nordeutschland die Rolandsäule entwickelt, in vielen europäischen Städten steht heute noch ein Marktkreuz.

Der König konnte für den Schutz des Marktes Schutzgebühr (Abgaben) verlangen.

Wie sah der Markt im mittelalterlichen Nürnberger aus?

  • Obst- und Gemüsestände vor der Frauenkirche auf dem Hauptmarkt
  • Blumen rund um den Schönen Brunnen auf dem Hauptmarkt
  • Eier- und Geflügel in der Mitte des Platzes des Hauptmarkts
  • Korn auf dem Kornmarkt (früher in der heutigen Ludwigstr. heute vor dem Germanischen Nationalmuseum)
  • Milch auf dem heutigen Albrecht-Dürer-Platz, wo jetzt das Denkmal des Künstlers steht
  • Heu auf dem Heumarkt, dem heutigen Theresienplatz
  • Hopfen auf dem Hopfenmarkt vor der Mauthalle
  • Salz auf dem Salzmarkt auf der nörlichen Seite des heutigen Hauptmarkts
  • Fische auf dem Vischmarkt, der westlichen Begrenzung des heutigen Hauptmarkts
  • Wein auf dem Weinmarkt vor der Sebalduskirche (trägt heute noch den Namen)
  • Vieh außerhalb der Stadtmauern beim Frauentor
  • es gab noch einen Holz- und Kohlenmarkt
  • Fleisch gab es auf der Fleischbrücke (die Straßenbezeichnung "Zwischen den Fleischbänken" weist heute noch darauf hin).

Der Ochse auf der Fleischbrücke, durch das Tor geht es zu "Zwischen den Fleichbänken"

Der Ochse auf der Fleischbrücke

Die Bezeichnung Bänke kommt von den Brettern, auf denen das Fleisch, nach Sorten getrennt auf Gestellen lagen. Die "Bänke" konnten leicht wieder entfernt werden, was wichtig war bei Wochenmärkten. Geldinstitute heißen heute immer noch Banken, weil die Geldwechsler ihre Münzen auf solchen Brettern abzählten, die sie italienisch "banca" nannten.

Läden heißen heute noch Geschäfte, in denen man einkaufen kann. Ein "Laden" war ein Holzbrett, ein Fensterladen. Man konnte ihn entweder zum öffnen des kleinen Geschäfts nach oben ziehen (am Tiergärtnertor gibt es noch so einen Laden) oder man konnte den Laden nach unten klappen und ihn gleichzeitig als Ladentisch benutzen. Darauf lagen die Waren des Händlers, Tuch, Geschmeide, Haushaltsgeräte und der Kunde zählte seine Gulden, Kreuzer und Heller auf das Brett.

"Laden" am Tiergärtnertor

Laden am Tiergärtnertor

Der Nürnberger Hauptmarkt war von 1809 bis ca. 1895 von Kolonaden umgeben.

Hauptmarkt mit Kollonaden
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Hauptmarkt mit Kollonaden
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Link: Die Märkte in Nürnberg - Märkte im "Alten" und "Neuen" Nürnberg

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