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Hochsensibel

HSP - highly sensitive persons

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"Hochsensibel"
"Symptome"
Dr. Elaine Aron
Hilfreiche Links
Literatur

 

 

Kleiner Hinweis

    Ich möchte hier betonen, dass ich weder Arzt bin, noch sonst in einem heilenden Beruf tätig bin. Nachfolgende Informationen wurden von mir durch Recherche (hauptsächlich im Internet - Links siehe unten - und durch Fragen an Ärzte und Betroffene) zusammengetragen und ich hoffe, dass sie alle richtig sind.

    Das hier ist eine Zusammenstellung was mir zu diesem Thema wichtig ist.

 

"Hochsensibel"

    Geht es euch auch so? Ihr fühlt euch missverstanden, wurdet als Kind bereits als "Sensibelchen" belächelt, habt das Gefühl, schneller abzuschlaffen als andere, habt ein größeres Ruhebedürfnis und wollt euch immer mal zurückziehen, vor allem in Stresssituationen? Ganz bestimmte Reize könnt ihr nicht ertragen (z. B. laute Geräusche, bestimmte Gerüche), geht deshalb nicht gerne zu Konzerten und meidet laute Partys? Wenn ihr Medikamente nehmt, bekommt ihr bei geringer Dosierung schon Nebenwirkungen? Spürt, wenn andere Menschen plötzlich "anders" sind, obwohl sie das bestreiten? Dann gehört ihr vielleicht zu den 15-20% der sog. "Hochsensiblen". Übrigens gibt es nicht nur beim Menschen Hochsensible, sondern bei allen höherentwickelten Tierarten im gleichen Prozentsatz.

    Hintergrund: Wenn alle äußeren Reize ungefiltert in unser Gehirn vordringen würden, könnten wir das gar nicht verarbeiten. Deshalb gibt es Filter, die dafür sorgen, dass nur soviele Reize ins Gehirn vordringen, wie verarbeitet werden können. Bei Hochsensiblen sind diese Filter grobmaschiger, d.h. es kommen viel mehr Reize ins Gehirn. Deshalb kann es sein, dass HSPs (Hochsensible Personen), weil sie viel mehr Reize verarbeiten müssen, großem Stress nicht lange standhalten können, größere Massenansammlungen nicht ertragen (zu viele Gerüche, Geräusche oder visualle Eindrücke), grelles Licht oder Lichtshows unangenehm empfinden usw.

    Dass es Hochsensible Menschen gibt, scheint aus anthropologischer Sicht ein genialer Schachzug der Natur zu sein um das Überleben von Menschen und aller höher entwickelter Tiere zu sichern. Normalerweise ist die Überlebensstrategie der Mehrheit, in neuen oder unklaren Situationen agressiv um das Überleben zu kämpfen. Hochsensible verhalten sich meist äußerst vorsichtig, erkennen negative Konsequenzen oft frühzeitig und begeben sich nicht unnötig und gedankenlos in Gefahr. Somit werden Angriff oder Konfrontation vermieden. Je nach Situation kann die eine oder die andere Strategie von Nachteil oder Vorteil sein. Außerdem scheint es so zu sein, dass Tiere, die hochsensibel sind, Wasserstellen leichter aufspüren und somit der ganzen Herde nützlich sind.

 

"Symptome"
    Nicht alle Symptome treffen auf alle HSP zu, vor allem von den sensitiven Reizen ist oft nur einer oder zwei stärker ausgeprägt als bei "normalen" Menschen.

    Reize können verstärkt wahrgenommen werden (manchmal nur einer oder zwei):
    · Geräusche (laute Geräusche oder falsche Töne werden als unangenehm empfunden)
    · Gerüche (stark ausgeprägter Geruchsinn, manchmal wird der Körpergeruch von anderen stark wahrgenommen)
    · Visuelle Wahrnehmungen (z. B. Farben verstärkt wahrnehmen, oder als unangenehm oder grell empfinden)
    · Fühlen (sehr sensitive Körperempfindlichkeit - z. B. sehr schmerzempfindlich, "Kleidung kratzt")

      Natürlich kann diese verstärkte Reizewahrnehmung als durchaus positiv empfunden werden, z. B. kann das Hören von Musik viel intensiver wahrgenommen werden und evtl. bei manchen Bilder oder Farben vor dem geisteigen Auge entstehen lassen. Gerüche können sowohl positive oder negative Erinnerungen oder Gefühle auslösen usw.


    Was als negativ wahrgenommen werden kann:
    · schmerzempfindlich
    · lärmempfindlich
    · lichtempfindlich
    · leicht überregt
    · schnelles Ermüden im Stress (wenn viele Reize zu verarbeiten sind)
    · ziehen sich zurück und sind oft Einzelgänger
    · starkes Hamoniebedürfnis
    · verstärkte Ängstlichkeit
    · Veranlagung zu Perfektionismus
    · Medikamentenüberempfindlichkeit (geringe Dosierungen reichen oft aus bzw. verursachen bereits Nebenwirkungen)

    Was als positiv wahrgenommen werden kann:
    · Gewissenhaftigkeit, Denken in größeren Zusammenhängen
    · hohe Aufmerksamkeit, hohe Konzentrationsfähigkeit (Voraussetzung: wenig Unterbrechung)
    · hohes Potential zum Erkennen und Vermeiden von Fehlern
    · Wahrnehmung feiner Nuancen, ausgeprägte Fähigkeit zum Erkennen kleiner Differenzen
    · benennen von Konflikten bereits im Anfangsstadium
    · ausgeprägte Intuition
    · lebendige Vorstellungskraft
    · spüren von Stimmungen und Emotionen anderer
    · gute Wahrnehmung dessen, was unter der Oberfläche abläuft
    · ausgeprägte Sozialkompetenz, hohe ethische Grundsätze, ausgeprägter Gerechtigkeitssinn
    · gute Zuhörer, mitfühlend
    · Nachdenklichkeit, Reflexionsfähigkeit, gründliche Verarbeitung von Wahrgenommenen
    · lebenslange Neugierde und Lernfähigkeit bis ins hohe Alter
    · gute Feinmotorik

    Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit!

 

Dr. Elaine Aron

    Dr. Elaine Aron war die erste, die HSP (highly sensitive persons) postulierte:

    1. ein hochsensitiver Mensch (HS) zu sein ist ganz normal und kommt bei ca. 15-20% der Bevölkerung und in etwa gleicher Verteilung bei höher entwickelten Tierarten vor
    2. HS bedeutet, dass Ihr Nervensystem Feinheiten besser wahrnimmt. Das heißt jedoch nicht zwangsläufig (es kann aber sein!), dass Sie besser sehen, hören oder ihr Geruchssinn besser ausgebildet ist. Ihr Gehirn erkennt jedoch mehr Informationen und verarbeitet diese tiefer, denn Wahrnehmung ist an Erkenntnis gebunden
    3. es handelt sich dabei um kein wesentlich neues Phänomen, sondern wurde schon als Schüchernheit, Introversion (ca. 70% aller HS sind introvertiert), Ängstlichkeit oder Gehemmtheit usw. bezeichnet. HS Personen können sich so verhalten, dies ist jedoch nur eine Folge ihres ausgeprägten Nervensystems und nicht Ihr grundlegendes Persönlichkeitsmerkmals
    4. die Gründe für diese negative Einstellung seitens der Forschung und der Gesellschaft ist wohl in unserer Kultur zu suchen, wo nur "der Starke" Extrovertierte zu den Gewinnern zählt. "Setz Dich durch", wird schon im Kindesalter gelehrt. Erstaunlicherweise ist dies z.B. in der japanischen Kultur völlig anders. Dort wird die vornehme Zurückhaltung von HS sehr geschätzt und hochgeachtet.

    Dr. Elaine Aron hat zahlreiche Bücher zu diesem Thema geschrieben. Link zu ihrer englischen homepage siehe unten.

 

Links

 

Literatur

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