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Telekolleg 2000 - 2002 |
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Sozialkunde |
3. Sozialer Wandel
- Sozialisation
- Prozess, durch den die in einer Gesellschaft herrschenden Normen und Werte vermittelt werden
- Integration in die Gesellschaft
- die Arten der Sozialisation:
- primäre Sozialisation
- Phase der Soziabilisierung
in der Familie Aufbau von psychischen und physischen Fähigkeiten wie z. B. Sprache, Denken, Empfinden, Laufen- Phase der Enkulturation
Werte und Normen werden an Kinder vermittelt
Grundlegung des Urvertrauens vermittelt durch eine feste Bezugsperson- sekundäre Sozialisation
- außerhalb der Familie - Freunde, Schule. Arbeitswelt, Massenmedien nehmen Einfluss auf die Persönlichkeit des Heranwachsenden
- Soziale Rolle
- Verhaltenserwartungen anderer (man soll Schüler, Mutter etc. sein)
- Soziale Schichten
- Untergliederung der Gesellschaft in Gruppen die sich unterscheiden nach
- besser oder schlechter gestellt
- bevorzugt oder benachteiligt
- mehr oder weniger geachtet
- verbunden damit sind bestimmte, voneinander abgrenzbare Verhaltensunterschiede
- Soziale Position
- bezeichnet die Stellung einer Person im Verhältnis zu anderen
- zugewiesene Position - bedingt durch Herkunft, Geschlecht, Hautfarbe
- erworbene Position - abhängig von der eigenen Leistung
- Sozialer Status
- umfasst Merkmale, die eine gesellschaftliche Bewertung des Einzelnen im Sinne einer Rangeinstufung ermöglichen
- Bildung, Beruf, Einkommen, soziale Herkunft, Teilhabe an der Macht usw.
- Soziale Mobilität
- horizontale Mobilität
- Veränderung des Wohnsitzes, des Beschäftigungszweiges, des Berufes bei unverändertem sozialem Status (innerhalb derselben Schicht)
- vertikale Mobilität
- Bewegung von einer Schicht in die andere im Sinne eines sozialen Auf- und Abstiegs
- Zunft
- eine Vereinigung von Handwerkern eines Berufes in einer Stadt im Mittelalter, aufgelöst im 19. Jh.
- Zunftzwang - jeder Meister musste ihr beitreten
- Zunftordnung -
- Festlegung der Anzahl der Meister, Gesellen und Lehrlinge
- Regelung der Arbeitszeit
- Produkt- und Preiskontrolle
- Industrialisierung
- tiefgreifender wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Wandlungsprozess
- zuerst in England um 1770
- Deutschland um 1840
- Einführung der industriellen Produktionsweise
- neue Energiequellen, Maschinen, Fabriken, Arbeitsteilung und -zerlegung)
- Wachstum des Sozialprodukts
- Umverteilung der Erwerbstätigen von der Landwirtschaft ins Gewerbe und den Dienstleistungsbereich
- profitorientierte, kapitalistische Wirtschaftsethik
- Die erste Phase der Industrialisierung wird als Industrielle Revolution bezeichnet (in Deutschland um 1840 bis 1873)
- Urbanisierung
- bedeutet soviel wie Verstädterung, bewirkt durch schnelles Wachstum der Stadtbevölkerung gegenüber langsamerem Wachstum oder gar Stillstand /Rückgang der Landbevölkerung
- Verbunden damit ist ein ständiger anteilmäßiger Rückgang der in der Landwirtschaft Beschäftigten
- Urbanisierung bedeutet auch die Verbreitung städtischer Lebensweise und Kultur
- Bürokratie
- bezeichnet die Verwaltung des Staates durch Beamte im Rahmen von Gesetzen und Verordnungen auf der Grundlage von Akten seit dem Absolutismus (17./18. Jh.)
- seit Ende des 19. Jh. können auch die Verwaltungen nichtstaatlicher Organisationen (z. B. Großunternehmen) als Bürokratie bezeichnet werden
- Bürokratisierung = quantitative und qualitative Ausdehnung dieses Vorganges
- Aufklärung
- die umfassende Reformbewegung des 17./18. Jh. in Europa
- sieht den Menschen als rein vernunftgeleitetes Wesen
- Ziel ist die Autonomie des sich selbst verantwortlichen Menschen
- Mittel zur Durchsetzung der Aufklärung waren vor allem Erziehung und Wissenschaft
- Grundsätze:
- Gleichheit und Unabhängigkeit aller,
- die gegenseitige Achtung von Leben, Freiheit und Eigentum.
- Forderungen:
- gesellschaftlich: Forderung der Erziehung zur Selbstbestimmung und Emanzipation
- politisch: Volkssouveränität und Gewaltenteilung
- wirtschaftliche: Handelsfreiheit und den freien Markt
- initiiert langfristig eine Abkehr von jahrhundertealten gesellschaftlichen, staatlichen und religiösen Normen
- Familie
- Begriff im 18. Jh. geprägt, bis dahin wurde die Bezeichnung "Haus" verwendet
- umfasste die Gebäude und die darin lebende soziale Gruppe (Familienmitglieder, Knechte, Mägde, Gesellen und Lehrlinge und häusl. Dienstpersonal
- Großfamilie
- wer in der Hausgemeinschaft ansässig war
- Kernfamilie
- die in einem Haushalt zusammenwohnenden, miteinander verwandten Personen (Eltern oder Elternteile mit ihren unselbständigen oder noch nicht verheirateten Kindern
Funktionswandel der Familie
- früher besonders wichtig:
- Schutzfunktionen (früher vorwiegend in ländlichen Gebieten)
- Kultfunktion (in frühgermanischer Zeit insbes. Ahnenkult)
- archaische Funktion (Pflicht der Blutrache)
- Produktionsfunktion (heute nicht mehr)
- Konsumgemeinschaft (heute mehr denn je)
- Sozialisationsfunktion (heute durch die Einführung der allgemeinen Schulpflicht und Kindergärten zu einem großen Teil nicht mehr so sehr in der Familie)
- heute vor allem
- Schutz-/Sicherungsfunktion
- Versorgungsfunktion
- Erziehungsfunktion
- Repräsentationsfunktion