Adam Kraft
Bildhauer

 

Adam Kraft

Adam Kraft

Der Vater von Adam Kraft könnte der Schreiner Ulrich Kraft gewesen sein, der 1451 das Nürnberger Bürgerrecht erwarb. Ulrich war als Geselle von 1464 bis 1467 bei dem größten Bauvorhaben seiner Zeit tätig, der Errichtung des Ostchors von St. Lorenz, seit 1480 als Bürger und Meister, 1490 als Steinmetz des "Neuen Spitals" (Heilig Geist Spital).

Geboren wurde Adam Kraft um 1455/60. Leider gibt es keine Aufzeichnungen über die Geburt und andere Quellen seiner Kindheit und Jugend. Lediglich über die Jahre 1490 bis 1508 ist etwas bekannt.

Nach längeren Wanderjahren heiratete Adam Kraft 1490 seine erste Frau Margareta. Er wurde selbständiger Meister mit einer eigenen Werkstatt. Sein Haus stand in der heutigen Entengasse, nicht weit vom Mendelschen Zwölfbrüderhaus. 1503 heiratete er, nachdem seine Frau gestorben war, Barbara, wahrscheinlich eine Witwe.

Er hatte zwar reichlich Aufträge, hatte aber, trotz unermüdlicher Arbeit, immer Schulden. Peter Imhoff d. Ä., der nach dem Tod des Bildhauers dessen Haus kaufte, hatte ihm 310 Gulden geliehen (eine sehr große Summe).

In den späteren Jahren wurde Kraft von Krankheit geplagt verbrachte, bettlägerig und arbeitsunfähig, die letzten Monate seines Lebens als Pfründner im Spital zu Schwabach, zusammen mit seiner Frau. Er starb im Januar 1509 und wurde am 21. Januar 1509 auf dem damaligen Friedhof von St. Lorenz beerdigt. Dieser Friedhof wurde 1518 nach St. Rochus verlegt (der heutige Rochusfriedhof), die Gräber allerdings blieben und wurden nach wenigen Jahrzehnten eingeebnet.

Adam Kraft schuf, als sein bekanntestes Werk, das Sakramentshaus im Chor der Lorenzkirche und bildete sich dort selbst ab, als eine der knieenden Figuren, auf deren Schultern das Sakramentshaus ruht (siehe Bild oben). Dort ist er in Arbeitskleidung dargestellt als etwa 35- bis 40-Jähriger, mit einem kräftigen Bart. Einen hölzernen Klöpfel hält er in der rechten Hand, auf den rechten Oberschenkel gestemmt.

Die wichtigsten privaten und reichsstädtischen Aufträge:

  • Schreyer-Landauer Epitaph, 1490 - 92
    - außen am Ostchor der Sebalduskirche
  • das Sakramentshaus im Chor der Lorenzkirche (fast 19 Meter hoch)
    - eine Stiftung des Ratsherrn und Losungers Hans IV Imhoff
    - eine Meisterleistung an durchbrochener Steinarbeit, 1493 - 96
  • das Relief von der Stadtwaage, 1497
    - (Originale im Germanischen Nationalmuseum)
  • Kreuzwegstationen von der Burgschmietstraße zum Johannisfriedhof, 1506 - 08
    - gestiftet vom Bamberger Ritter Heinrich Marschalk von Rauheneck
    - (Originale im Germanischen Nationalmuseum, ersetze von Abdrücken)
  • Giebel am Michaelschor der Frauenkirche, 1506 - 08
    - bestellt vom Nürnberger Rat

 

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