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Literaturgeschichte

Die Germanische Dichtung

 

Geschichtliches

    375: Einbruch der Hunnen in die Reiche der Germanen
    4 und 5. Jh.:Völkerwanderungen
    Nach 475: Zusammenbuch des römischen Weltreichs
    486 - 510: König Clodwig regiert
    Frankreich ist die führende westliche Macht

    Nach den Völkerwanderungen: Ansiedlung der Germanen an Flüssen und in fruchtbaren Tälern. Acker, Wald und Vieh waren Eigentum der Dorfgemeinschaft. Außerdem Ackerbau, Jagt, Weberei, Schmiede- und Töpferkunst, Tauschhandel besonders mit Römern und Juden.

    Erste schriftliche Literaturaufzeichnungen im 8. Jh. Geschichtsschreiber Tacitus (röm.) zeichnete 98 n. Chr. germansiche Lieder auf. Verehrung der Stammesgötter und alte Opfergesänge. "Germania". Erste große Blüte um 600 n. Chr.


Sprache

    Gemeinsamer Ursprung fast aller europäischer Sprachen ist das Indogermanische.

    Hoch- und Niederdeutsch: Benrather Linie (von Düsseldorf über Kassel bis Frankfurt (Oder) trennt in den hochdeutschen Süden und niederdeutschen Norden.

    Alt- Mittel- und Neuhochdeutsch: Althochdeutsch bis 1100, Mittelhochdeutsch von 1100 - 1500, Neuhochdeutsch seit 1500.

    Schrift: Bis 800 n. Chr. Runen - Schriftzeichen, die in Stäbe aus Buchenholz geschnitzt wurden (daher der Name Buchstabe!). Wahrscheinlich Anlehnung ans Lateinische.
    Die germanischen Prister warfen die Runen auf den Boden um beim Auflesen ("lesen") den Willen der Götter zu erkunden genannt "Futhark".

    Reimform: Stabreim, das sind Reime, in denen zwei oder mehr Wörter denselben betonten Anfangsbuchstaben haben.


Dichtung

    Themen: Preislieder, Götter- und Heldenlieder, Zauberformeln, Hochzeitsgesänge oder Arbeitsverse - hauptsächlich wurden Kämpfe der Völkerwanderungszeit oder die Lebensgewohnheiten der Germanen beschrieben.

    Wulfilias Bibelübersetzung (Gotenbischof * um 311; † 383)
    Ältestes Denkmal germanischer Sprache. Aufbewahrt in Uppsala (Schweden). Unter anderem enthält sie das "Vater unser".

    Merseburger Zaubersprüche (vor 750)
    Zwei heidnische Beschwöhrungsformeln, niedergeschrieben im 10. Jh., gefunden in der Dombibliothek zu Merseburg.
    Der erste Spruch soll der Lösung von Gefangenen aus feindlicher Haft dienen, der zweite erstrebt Heilung der Beinverrenkung eines Pferdes.

    Älteres Hildebrandslied (810-820)
    Einziges Germanisches Heldenlied, unvollständig. Es wurde auf zwei leere Seiten einer theologischen Handschrift von Mönchen im Reichskloster Fulda geschrieben, so weit es drauf gepasst hat.
    Der Waffenmeister Hildebrand folgte seinem Herrn Dietrich von Bern, der vor Odoaker floh, in die Verbannung und lässt seinen Sohn zurück. Er kehrt nach 30 Jahren aus dem Krieg nach Hause zurück und trifft an den Grenzen seines Landes auf Hadubrand, seinen Sohn, der ihn nicht erkennt und sein Land gegen ihn verteidigen will. Auf den vorwurf der Feigheit hin, muss Hildebrand gegen seinen Sohn kämpfen. Im Kampf bricht die Erzählung ab. Andere Quellen berichten, dass Hildebrand den Sohn tötet und somit sein Geschlecht ausrottet.

    Die Edda
    Sammlung germanischer Sprüche und Lieder. Die ältere Edde im 11. Jh, die jüngere im 13. Jh. Niedergesschrieben in Island. Inhalt ist die Mahnung, dem Leben mit Vorsicht zu genießen, sich selbst treu zu bleiben, Freundschaft zu pflegen, nicht die einfachen Tugenden zu vergessen und auf Nachruhm bedacht zu sein.

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